Überlebende von Gewalt
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Worum handelt es sich bei der Bipolaren Störung?

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Worum handelt es sich bei der Bipolaren Störung? Empty Worum handelt es sich bei der Bipolaren Störung?

Beitrag  Admin Do Aug 28, 2008 9:53 pm

Damit sind Gefühlsschwankungen gemeint, und zwar zwischen Extremen Hochs, Euphorie und Depressionen. Man nennt es auch die manisch-depressive Krankheit, man schwelgt immer zwischen 2 Extremen. Diese Krankheit ist auch eine Folgeerkrankung von Misshandlung/Missbrauch in der Kindheit. Mal schwebt man im 7. Himmel, dann fühlt man sich wieder traurig, schuldig und nutzlos.

Die Mediziner sagen zwar, dass es sich hierbei um eine Gehirnstoffwechselstörung handelt, wie bei der Schizophrenie, also auch erblich bedingt sei. In Wirklichkeit werden aber die meisten psychischen Störungen durch die Erziehung weiter gegeben. Oft wiederholen sich Erziehungsmuster, meine Schwester war z. B. auch schon mal erschrocken darüber, wie sehr ihr Verhalten gegenüber ihren Kindern manchmal dem unserer Mutter gleicht.

Ich habe mich bewusst für die Kinderlosigkeit entschieden, weil mein Mann an Epilepsie leidet, und diese Krankheit ist wirklich rein körperlich bedingt und auch erblich, seine Schwester hat sie nämlich auch.

Depressionen sind selten stoffwechselbedingt. Nur bei Schilddrüsenfehlfunktion oder anderen Krankheiten wie beispielsweise Pilzinfektionen (klassisches Beispiel: Candida albicans) können Depressionen als Begleiterkrankung auftreten. Meistens jedoch sind sie umweltbedingt, d. h. werden durch Schicksals- oder sonstige Schläge ausgelöst.

Die Behandlung der Bipolaren Störung erfolgt meist medikamentös, ich habe allerdings über 20 Jahre nur teilweise Medikamente bekommen. Extreme Manien oder Depressionen lösen nämlich manchmal Psychosen aus. Deshalb war ich 4 mal in der Mühle, wo kein Korn gemahlen wird. Und hab die Antipsychotika nur so lange genommen, wie es nötig war. Eine Ausnahme war Risperdal, das vertrug ich schlecht und schlug überhaupt nicht an.

Deshalb habe ich gelernt, mit dieser Krankheit zu leben und ihre zahlreichen Facetten vor der Umwelt zu verbergen. Ich hatte anfangs null Selbstvertrauen und habe mir das nach und nach mühsam durch die Arbeit aufbauen müssen. 12 mal habe ich den Arbeitsplatz gewechselt, 6 mal davon freiwillig. Ich war auch schon längere Zeiten arbeitslos. Da ich immer weniger belastbar war, also immer weniger Stress nötig war, mich in eine Phase zu triggern, wurde ich vor 2 Jahren berentet. Nebenbei arbeite ich sozusagen ehrenamtlich als Admina Wink .

In diesem Forum können sich auch andere untereinander austauschen, die ebenfalls die Bipolare Störung haben. Klar man kann versuchen, ohne Medikamente klarzukommen, aber diese Zeiten habe ich hinter mir. Es muss jeder seinen Weg finden.

Liebe Grüße
Admina
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